Wacker Burghausen kommt mit breiter Brust nach Metten
Und schon wieder ein Klassiker in der noch jungen Saison: Mit dem SV Wacker Burghausen kommt ein wahrlich alter Kontrahent von der Salzach an die Donau. Sehr oft ging es bei diesem niederbayerisch-oberbayerischen Prestige-Duell verbissen und zuweilen hart zur Sache. Gleichzeitig hatte man in Metten immer etwas an der schnöselhaften Art der Salzach-Städter auszusetzen. Die wiederum mokierten sich regelmäßig über das derb-freche Gebaren der Klosterer. Handball wird trotzdem gespielt: Anpfiff ist am Samstag um 17:00 Uhr.
Das Burghauser-Mettener Gefrotzle bringt ein wenig Farbe in das nicht selten allzu graue Handballleben in Altbayern. Wie schon desöfteren kommen die Wackeraner als selbsternannte Favoriten in die St.Benedikt-Sporthalle, wo ihnen sicherlich wieder das Duschwasser zu kalt oder der Hallenbelag zu grün erscheint. Doch wie es aussieht, hat Burghausens bewährter Trainer Oliver Nagel das Kunststück des Generationswechsels mit dem Einbau von vier ehemaligen Jugendspielern und dem viertliga-erfahrenen Moritz Schränkler (19) aus dem Badischen geschafft, wenigstens spricht er stolz von seinen „jungen Wilden.“
Der SVW patzte zwar beim Saisonauftakt gegen Altenerding, behielt aber danach gegen den Meisterschaftskandidaten MTV Ingolstadt und zuletzt gegen Eggenfelden knapp die Oberhand.
Was Nagel gelang, glückte seinem Trainer Kollegen Walter Steininger mangels Personal nicht. Doch weil der gelernte Pädagoge Steininger auch ein gewiefter Motivator ist, destillierte er aus seiner ausgedünnten Truppe die Elixiere Leidenschaft und Kampfgeist heraus - mit Erfolg, wie sich dies vor allem beim Auftaktsieg in Freising erweisen sollte. Mettens achter Mann, das leidenschaftlich mitgehende Publikum, kann jedenfalls mit Hochspannung dem Klassiker entgegenfiebern.