MTV Ingolstadt nach Fusion stark wie schon lange nicht mehr
Man nehme zwei Handball-Vereine einer Stadt, mische die beiden ersten Herrenmannschaften kräftig durcheinander und erhalte so ein völlig neues Team, das in der diesjährigen Bezirksoberliga (BOL)-Saison zum Kreis der ganz heißen Aufstiegskandidaten zählt. Das ist das Rezept und zugleich das Experiment des MTV Ingolstadt , der am Samstag bei der SSG Metten gastiert.
Mit der MTV-Mannschaft, die in der Rückrunde der vergangenen Saison in Metten mit 23:30 unter die Räder kam, hat die neue „Schanzer“-Formation nichts mehr zu tun. Dafür steht das genannte Rezept und außerdem kein geringerer als Trainer Peter Mesiarik. Wer kennt ihn nicht ? Der Slowake zählte zu den weltbesten Torleuten und hütete bei den Olympischen Sommerspielen von 1992 in Barcelona den Kasten der letzten tschechoslowakischen Auswahl.
Der 49-jährige befand sich noch weit vor Saisonbeginn in der beneidenswerten Lage, die Besten aus den Mannschaften der Stadtrivalen HG und MTV in aller Ruhe zusammenführen und formen zu können. Es ist nämlich erklärter Wille der beiden Vereine, Bayerns sechstgrößte Stadt (125.000 Einwohner) zu einer Handball-Hochburg zu machen.
Dank der Fusion verfügt der Coach über eine starke Bank, vermutlich über die stärkste in der BOL, da jede Position mit guten Leuten doppelt besetzt ist. Kein Wunder, dass der MTV in dieser Saison schneller denn je nach vorne spielt. Folge: Das Torverhältnis von 209:175 ist das derzeit beste der Liga. Der Wiederaufstieg in die Landesliga soll das Ziel sein, doch Mesiarik hält den Ball flach: „Wir möchten einfach jedes Spiel gewinnen, und wenn am Ende der erste Platz steht, werde ich mich nicht beschweren“.
Gegen den alten Konkurrenten von oberhalb der Donau, der da mächtig konstruiert nach Metten kommt, muß den Klosterern jetzt nicht gleich das Herz in die Hose rutschen. Auch wenn die heftige Niederlage gegen Altenerding und die vorangegangenen beiden Unentschieden zuhause noch schmerzen mögen: Die Truppe unter ihrem Trainer Walter Steininger hat, wenn der Kopf frei ist und sich Leistungs-und Siegeswille einstellen, beste Chancen, den Schanzern Paroli zu bieten. Und wenn die Mannen um den Handball-Lehrer zudem die Bereitschaft aufbringen, dorthin zu gehen, wo es machmal auch richtig weh tut, dann sollte sich das treue Mettener Publikum keine Sorgen um ihre Lieblinge machen. Vielleicht erleben sie am Samstag ab 17:00 Uhr in der St.Benedikt-Sporthalle, wie der SSG-Express erneut unter Dampf kommt und zwei schöne Pünktchen einfährt.
Nach dem Herrenspiel empfängt die 1. Damenriege der SSG den TSV Schleißheim vom Münchner Stadtrand. Die Schützlinge des Trainergespanns Marc Malanin und Tanja Craig-Steininger wollen ab 19:00 Uhr unbedingt beweisen, dass sie Spiele statt in Form von Zitterparteien auch auf normale Weise gewinnen können. Bereits um 15:00 Uhr hat die 2.Damenmannschaft von Trainer Herbert Wolf Heimvorteil im Spiel gegen die Reserve des TSV Schleißheim und hat angesichts ansteigender Formkurve gute Chancen, beide Punkte in Metten zu behalten.
Am Sonntag um 17:00 Uhr will die Herren-Reserve das heimischem Publikum mit einem Sieg gegen den VfL Waldkraiburg überraschen. Das Trainer-Duo Pat Gaube und Tobi Mühlbauer erwartet jedenfalls von seinen Mannen endlich eine überzeugende Vorstellung und zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Mettens Jugend ist am Wochenende ebenfalls auf Punktejagd: In der bezirksübergreifenden Bezirksliga empfangen die C-Junioren am Sonntag um 13:30 Uhr zuhause die HG Hemau/Beratzhausen und wollen auf jeden Fall ihren 4. Ligaplatz verteidigen. Ebenfalls sonntags sind die D-Junioren um 15:00 Uhr bei der TG Landshut im Einsatz, während für die männliche E-Jugend sowie für die weibliche D- und E-Jugend ab 15:00 Uhr der Spielbetrieb in Turnierform stattfindet.