Kracher in der staaden Zeit
Handball-Damen der SSG deklassieren HG Ingolstadt II – Herren triumphieren knapp über starke Schanzer
Ein schöner 1. Handball-Advent für die Oberliga-Teams der SSG auswärts in Ingolstadt: Mit einem bravourösen 24:9-Kantersieg fertigten zuerst die Damen die Landesliga-Reserve der HG Ingolstadt ab. Dann behielten die Herren beim starken Aufsteiger knapp aber verdient mit 22:21 die Oberhand.
In vielen Hallen Altbayerns drücken auch die gestrengen Hausmeister im Wissen um ihre leistungsstarken Parkett-Putzmaschinen mittlerweile beide Augen zu, wenn die HandballerInnen vor Anpfiff tief in den Harztopf langen. Griffig –neudeutsch: Grip – spielt es sich halt besser. Aufs Gegenteil waren früher die Fußballer aus, als man mit den Schuhen genüßlich durch die frisch gekalkte Platzmarkierung fuhr. Die Klosterer allerdings mußten sich in der 14-tägigen Spielpause intensiv auf ein harzfreies Spiel vorbereiten. Ingolstadt will eben sauber bleiben.
Harz hin oder her: Die Gäste von unterhalb der Donau- diesmal ohne Angreifer David Huml - mit Chefansager Mane Schwab an der Spitze wußten spätestens seit dem Sieg der HG über Meisterschaftsanwärter TV Altötting sehr genau, wie gefährlich der spielstarke Aufsteiger sein kann. Und deshalb war die schnelle 4:2-Führung der Schanzer gegen eine bis dahin eher wackelig stehende Defensive der Klosterer kein Wunder. Die Abteilung Angriff des Tabellenfünften hingegen hatte aus dem verlorenen Burghausen-Match gelernt und ließ der HG-Verteidigung bis zum 13:9-Pausenstand für die SSG wenig Abwehr-Chancen.
Mit Beginn der zweiten Hälfte genehmigten sich die Gäste ein wenig Siesta-Zeit. Vor allem der starke HG-Keeper Joachim Murgg, vor kurzem noch für die TG Landshut zwischen den Pfosten, machte den Mettener Angreifern zusätzlich das Leben schwer. Doch auch SSG-Tormann Petr Foltyn zeigte mehrfach seine ganze Klasse, als die gefährlichen Offensivkräfte der HG frei vor seinem Kasten auftauchten. Die Klosterer fingen sich wieder. Angriff und Abwehr waren jetzt hellwach. Vorne stachen Jakub „Kuba“ Režábek und Mettens zweiter Böhme Jan „Honza“ Matoušik mit insgesamt 13 Treffern heraus.In der Defensive stellten Michael Zisler und Daniel Beyerstorfer die gefährlichsten Torschützen der Schanzer kalt.
Doch Ingolstadt ließ nicht locker. Plötzlich das 19:19. Coach Schwab mit dem Grünen Karton. Auszeit. „Geht tiefer in die Lücken und seid konsequent im Abschluß,“ gab er seinen Mannen mit. Und wieder einmal Matthies Elgeti mit gußeisernen Nerven: 20:19. Dann Ausgleich. Erneut Elgeti, der einen Ingolstädter Angriff abfängt und Floran Sedlmeier auf die Reise schickt. Der wird gefoult, den Siebener verwandelt Režábek zum 21:20. Kurz darauf setzt sich Sedlmeier durch: 22:20. Der Ingolstädter Anschlußtreffer Sekunden vor Schluß geht im Jubel der Mettener unter. Neben der phasenweise beeindruckenden Vorstellung der SSG-Offensive war der 22:21-Erfolg vor allem das Verdienst des erneut sicher stehenden Mettener Abwehr-Bollwerk, das im nächsten Heimspiel gegen den angriffsstarken SC Eching vor einer schweren, aber lösbaren Aufgabe steht.
Die Aufstellung der SSG: (Tor) Foltyn, Zauner; (Feld) Sigl, Matoušik, Režábek, Zisler, Beyerstorfer, Sedlmeier, Jirsa, Lehner und Elgeti.
Für Metten trafen: Jan Matoušik (7 Tore/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Jakub Režábek (6/ 1), Florian Sedlmeier (4), Patrick Sigl (1), Matthies Elgeti (4).
Das nächste Spiel: Samstag, 7. Dezember 2019, 17 Uhr, Heimspiel gegen den SC Eching.
Zwar ohne die Stammspielerinnen Theresa Lehner, Serap Detlaf und Johanna Blüml hatten die Oberliga-Damen der SSG jedoch nur acht Minuten lang Mühe beim Tabellenletzten HG Ingolstadt II. Unmittelbar vor dem Match hatten die beiden Trainer Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima ihre Schützlinge eindringlich davor gewarnt, den scheinbar schwachen Gegner zu unterschätzen.
Nach den besagten acht Minuten hatten die Klosterinnen die Trainer-Ansprache verinnerlicht und schritten zur Tat: Metten spielte schöne Spielzüge und -chancen heraus und konnte endlich auch Treffer durch Schnelligkeit sowie durch Tempo-Gegenstöße erzielen. Zur Halbzeit waren die Gäste auf 11:6 davongezogen.
In Abschnitt 2 legte Metten noch einen Zahn zu. Wie zuletzt gegen den SC Kirchdorf bildete die Abwehr ein unüberwindbares Bollwerk. Und erneut stand mit Vanessa Riedl eine nicht zu bezwingende Keeperin im SSG-Gehäuse. Sie sorgte dafür, dass der Ingolstädter Angriff zeitweise nicht wußte, wohin mit dem Ball. Die Mettener Bank hingegen konnte zügig durchwechseln. Das Trainer-Duo räumte jeder Akteurin genügend Spielzeit ein. Bis zuletzt spielten die Klosterinnen druckvoll, standen sicher in der Defensive und, was nicht unwichtig war: Fast jede Spielerin konnte sich in die Torschützenliste eintragen.
In Ingolstadt spielten: (Tor) Vanessa Riedl; (Feld) Nadine Kaczmarkiewicz, Evi Stadler (2 Tore), Manuela Staudinger (5), Alexandra Baumann, Lena Steininger (6/ davon ein verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Ramona Achatz (4/ 2), Tanja Staudinger (1), Nina Kuen (3), Alexandra Venus (3), Milena Niewöhner.
Die Ergebnisse des Punktspielturniers der weiblichen D-Jugend in Obertraubling: SSG – SV Obertraubling 5:9; SG Mintraching/Neutraubling – SSG 8:6.