Auf der Speiskarte: verunsicherte Oberpfälzer, heimschwache Allgäuerinnen

 

sulzbach_logo Lediglich drei der dreizehn Mettener Mannschaften sind am Wochenende im Spielbetrieb und alle drei suchen auswärts ihr Glück. Zwei Begegnungen in der Fremde haben es wahrlich in sich: Im Ostbayern-Klassiker gastieren die zuletzt enttäuschenden jungen Mettener Herren in der Landesliga Nord beim unerwartet starken HC Sulzbach . Und die Landesliga-Damen wollen dem unerwartet heimschwachen TSV Ottobeuern wenigstens ein Pünktchen abluchsen. Dritte in Bunde sind die Landesliga-B-Juniorinnen, die beim TSV Altenberg im Kreis Fürth berechtigterweise den Erfolg suchen. 

 

In der einst so gut wie uneinnehmbaren Handball-Festung Metten sah man nach der desaströsen Heimniederlage gegen Liga-Schlusslicht TSV Stadeln aus Fürth zunächst in gleichermaßen tief enttäuschte wie groß fragende Gesichter. Wann endlich fängt sich das junge Team, das doch soviel Talent hat ? Die Antwort kam postwendend und steht für den Geist der Klosterer, die in solchen Situationen stets den Schulterschluss zu finden wissen: Habt Geduld. Wir haben einen exzellenten Trainer und eine gute Mannschaft. Sogar Willy Brandt wird bemüht: Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört.  

 

 

Für das Match am Samstag um 17:30 Uhr gegen die Sulzbacher wünscht man sich a bisserl was von einem Wachstumsbeschleuniger. Die Oberpfälzer, alte Bekannte aus der Landesliga Mitte, hatten sich reichlich mit Kräften von auswärts eingedeckt und starteten kometenhaft in die Saison. Nie stand der HC so gut da – gewissermaßen ein Pfälzer Herbstmärchen. Und dann kam das vergangene Wochenende beim Regionalliga-Reservisten HSC 2000 Coburg: Die weitgehen jung gebliebenen Wilden aus der Herzogstadt Sulzbach-Rosenberg kamen in der anderen Herzogstadt mit 21:33 unter die Räder – mit dem selben Ergebnis blamierte sich die SSG daheim. In Sulzbach ist seither sauber Dampf im Kochtopf.

 

HC-Chef Christian Weiß, ein bayerischer Handball-Grandseigneur, hat eine interessante Prognose parat: „Entweder gibt es ein richtiges ,Gewürge‘, weil die Spieler verunsichert sind, oder die Mettener werden aus der Halle geschossen, weil die Herzogstädter positiven Frustabbau betreiben“. Wir halten dagegen: Die Klosterer, die allerbeste Dioden fürs Zusammenschweißen im Einsatz haben, werden an ihrem verunsicherten Gegner wachsen - auch wenn dessen Publikum oftmals gelbverdächtig zu agieren weiß.

 

Logo Landesliga-Benediktinerinnen unter sich: In weiter Ferne, im benediktinischen Allgäuer Klosterort Ottobeuren treffen die Mettener Klosterinnen auf den heimschwachen Tabellenvierten. Die flotten Küken aus dem Kloster an der Donau – frau stellt das jüngste Landesligateam – können sich guten Mutes gegen die alternde Allgäu-Truppe etwas ausrechnen. Obgleich die auswärtsstarken Ottobeurerinnen zuletzt mit einem knappen Sieg beim Aufstiegskandidaten TSG Augsburg aufhorchen ließen. Voraussetzung für die Punkteentführung aus dem Regierungsbezirk Schwaben ist, dass die Niederbayerinnen eine gute erste Halbzeit spielen und nach Wiederanpfiff 30 weitere gute Minuten dranhängen.

 

Entsprechend haben Trainer Saaty Satberger und sein Kompagnon Marc Malanin die Truppe eingestellt.

 

In der Landesliga Mitte der weiblichen B-Jugend hat die Riege von Trainer Robert Kovacec beim Auswärtsspiel in Altenberg, einem Stadtteil von Oberasbach im Landkreis Fürth, einiges gut zu machen. Die völlig unnötige Heimniederlage gegen den SC Wacker Burghausen gilt es vergessen zu machen. Mettens B-Juniorinnen haben recht talentierte Einzelspielerinnen. Am Sonntag, 31.10.2010, können die jungen Klosterinnen ab 14:15 Uhr im Fränkischen beweisen, dass sie auch ein talentiertes Team sind.

 

 

Und hier die Vorschau für Samstag, 17:30 Uhr aus Sulzbacher Sicht: 

 

Die Himmelsstürmer des HC Sulzbach sind nach der deftigen Niederlage in Coburg auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nun liegt die Spannung der nächsten Begegnung am Samstag gegen die SSG Metten vor allem darin, wie die Rohrbach-Schützlinge diesen Brocken verdaut haben. Achtung Fans: Das Spiel in der Realschulhalle beginnt eine Stunde später als normal erst um 17.30 Uhr, da zuvor noch zwei Begegnungen unserer Jugendmannschaften auf BHV-Ebene ins schmale Zeitfenster gepresst werden mussten.

 

Eigentlich scheint die Partie gegen den Bayernligaabsteiger aus Niederbayern eine klare Sache zu sein, denn die „Klosterer“ kommen als Tabellenzwölfter in die Herzogstadt, doch Vorstand Weiß erwartet kein normales Spiel. „Entweder gibt es ein richtiges „Gewürge“, weil die Spieler verunsichert sind, oder die Mettener werden aus der Halle geschossen, weil die Herzogstädter positiven Frustabbau betreiben“.

 

Trainer Roman Becvar von der SSG hofft wohl eher auf die erste Variante, denn seine Mannschaft hätte dringend Punkte nötig. Nach dem einjährigen Abenteuer Bayernliga war der Aderlass bei den Niederbayern einfach zu groß. Die alternden Cracks aus Tschechien haben ihre Karriere beendet oder den Verein aus anderen Gründen verlassen und so muss der Coach hauptsächlich auf seine Nachwuchskräfte bauen. Die Klosterstädter sind zwar bekannt für ihre erstklassige Jugendarbeit, doch für das harte Brot in der Landesliga sind die Jungs dann doch noch etwas zu grün und es fehlt die führende Hand von erfahrenen Spielern. So blieb der Heimsieg im Kellerduell gegen den TV Etwashausen der bisher einzige Punktgewinn der Jungspunde, doch noch sind die anderen Konkurrenten im Abstiegskampf nicht enteilt und so haben sich die Mettener sicher noch nicht aufgegeben.

 

Für die Sulzbacher Handballer dauert diese Woche wohl viel zu lange, denn die Mannschaft brennt darauf die Pleite in Coburg vergessen zu machen. Trainer Christian Rohrbach hatte schon Gesprächsbedarf angekündigt und so wird das Team sicher alles tun um den Groll des Chefs zu besänftigen. Natürlich war nach dem Coburgspiel auch viel von mangelnder Einstellung und Motivation die Rede, doch es ist sicher nicht die beste Lösung, jetzt wie wild gewordene Stiere in die Partie am Samstag zu gehen. Wieder einmal ist der Kopf gefragt. Trainer Rohrbach kritisierte vor allem die Disziplin im Spiel und das mangelnde Umsetzen seiner Vorgaben. Eigentlich unverständlich bei einer so erfahrenen Mannschaft, die mit so vielen spielfähigen Akteuren gesegnet ist. Bei der Leistungsdichte der Teams in der Landesliga ist der Schlüssel zur absoluten Spitzenmannschaft eine Mischung aus Kampfgeist, Spielfähigkeit und Erfahrung. Je nach Bedarf muss die Mannschaft reagieren, welches Attribut in den Vordergrund rücken muss, doch dazu braucht man Spieler, die keine Einzelkämpfer sind, sondern sich in den Dienst der Mannschaft stellen.

 

Die Möglichkeit dazu haben alle Sulzbacher Akteure und der Trainer wird seinem Team auch komplett die Möglichkeit zur Wiedergutmachung geben. So hoffen die Sulzbacher Fans auf die zweite, oben angesprochene Prognose, alles andere als ein Erfolg gegen das Kellerkind Metten in eigener Halle wäre auch eine zu große Enttäuschung. 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.