Bayernliga-Primus TuS Fürstenfeldbruck zu Gast in Metten

 

Oft pflegten sich zu guten Münchner Handballzeiten die Vereine in Isar-Athen darüber aufzuregen, warum man sich mit einem Handballklub im Bauernland am Westrand der Landeshauptstadt beschäftigen müsse, der einen für Spielberichtsbögen völlig ungeeigneten Namen trägt. TuS Fürstenfeldbruck stand für die Weigerung, sich in einen Landkreis zu begeben, wo sie angeblich nicht Auto fahren können und handballerisch unterentwickelt sind. Der Weg der Brucker zum Handball verlief wie üblich: Ehrgeizige Lehrer machen aus Schulhandball gleich einen halben Verein. Wir erinnern uns noch genau daran, wie in München Spieler zu Trainern sagten. „Schick‘ doch die AH nach FFB.“

 

Bald hatten sich Zeiten in der Landeshauptstadt geändert. Die blühenden Münchner Handballlandschaften verwelkten, in der Rudi-Sedlmayer-Halle gab’s keine Europacup-, geschweige denn Bundesligaspiele mehr. Der schrille Glamour mit Ulrich Backeshoff bei MIL oder der bunte Zirkus bei den noch schrägeren Vögeln von „Fruit of the Loom“ auf Schwabinger Seite, diese ganze Handball-Operette war dahin. Stattdessen brave Studienräte in FFB. Ein stets unbeachtet gebliebener Stadtrandverein, ein Mauerblümchen trug plötzlich die Handballtradition auf der oberbayerischen Schotterebene. Der TuS ist bis zum heutigen Tag ordentlich geblieben, keine Operette, kein Flitter. Man schöpft aus einer exzellenten Jugendarbeit und einem riesigen Einzugsgebiet, das in der heutigen oberbayerischen Handball-Diaspora von München bis nach Augsburg reicht. Einen außerordentlichen Ausflug in die große Handballwelt leisteten sich die korrekten Brucker, als sie einen der ihren an den TBV Lemgo weitergaben und eine geordnete Patenschaft eingingen. Die SSG pflegt mit den Lippe-Ländlern seit 2000 dagegen eher einen ungezwungenen Spezlkontakt.

 

Immer wieder stiegen die FFBler von der Bayernliga in die Regionalliga auf, immer wieder ging‘s zurück. Es wurde ein Jo-Jo-Zustand daraus. Im Grunde eine fatale Situation, da man leistungsmäßig nicht weiß, wo man eigentlich hingehört. Zumindest am Samstag ist eines gewiss: Der aktuelle Tabellenführer kommt als Favorit auf das Klostergelände. Die SSG muß schauen, dass sie sich so teuer wie möglich verkauft.  

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