Die SG Moosburg wechselt regelmäßig die Spielklassen – und ist gut gestartet
Es gibt Vereine in vielen Mannschaftssportarten, die spielen seit Menschengedenken, eigentlich seit Erfindung des jeweiligen Sports, immer in der gleichen Liga. Zu dieser Spezies zählt übrigens der FC Bayern München nicht, der bei Gründung der Fussball-Bundesliga noch eine Etage drunter kickte. Wohl aber der im Gegensatz zum FCB urbairische TV Großwallstadt, ein Urgestein des deutschen Handball-Oberhauses. Und dann begegnen wir immer wieder Mannschaften, die, kaum hat man sich an sie gewöhnt, schon wieder von der Bildfläche der jeweiligen Liga verschwunden sind. Nach einiger Zeit sind sie wieder da, um sich kurz darauf erneut in Luft aufzulösen. Ein schönes Beispiel ist die SG Moosburg , die am Samstag, 13.10.12 um 17 Uhr in der St. Benedikt-Sporthalle gegen die SSG antritt.
Lästermäuler sprechen im Falle der Moosburger von Aufzugsmannschaften, die ein Pendlerdasein zwischen den Ligen führen. Die SG Moosburg ist ein solcher Verein, der, um im Bild zu bleiben, offenbar gerne Aufzug fährt. Gerade eben sind die Oberbayern aus dem Landkreis Freising wieder einmal aus der Bezirksliga Ost aufgestiegen – und ließen bei ihrem ersten Match am vergangenen Wochenende gleich aufhorchen. Mitaufsteiger und Bayernliga-Reservist TSV Simbach II, der siegreich in die Saison gestartet war, wurde von den Moosburgern mit einer 25:28-Niederlage heim ins Niederbayerische geschickt. Welchen Wert dieser Sieg hat, läßt sich aus der Ferne schwer einschätzen. Von den Simbachern weiß man, dass sie ihre Zweite zuweilen mit Bayernliga-Spielern verstärken. Diesmal wohl nicht, weil Simbachs Erste als Tabellenletzte in der Bayernliga ebenfalls am vergangenen Sonntag gegen Rothenburg unbedingt punkten wollte, was letzlich aber mißlang.
Was auch immer die Oberbayern zum Sieg geführt haben mag (Moosburgs Spielberichterstattung ist nicht sonderlich aktuell): Zumindest ist bekannt, dass die SG seit Jahren mit viel Engagement recht ordentliche Jugendarbeit betreibt und so möglicherweise vielversprechende junge Talente herangezogen hat.
Trainer Walter Steiningers Truppe soll den Aufsteiger am Samstag, 13.10.12 ab 17:00 Uhr in der St.-Benedikt-Sporthalle nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gilt nämlich das Wort des Coaches: „Die Mannschaft hat ihre Spielstärke und ihren Rhythmus noch nicht gefunden.“ Das mag daran liegen, dass der Aufbau des Teams um die bewährten Kräfte herum trotz der intensiven Vorbereitungszeit noch nicht abgeschlossen ist. Folge: Es hagelt seit Saisonbeginn fiese kleine aber auch etwas größere technische Fehler. Nicht, dass die Klosterer das Handballspielen allmählich verlernen. Der Druck, sich im Spitzenfeld der Liga behaupten zu wollen, die daraus resultierende Nervosität und ein wenig der 8. Mann namens Bruder Leichtfuss üben gegenwärtig Einfluss auf die Mannschaft aus. Das Spiel gegen Moosburg ist eine gute Gelegenheit, alte Tugenden wiederzubeleben und diesen schrägen Bruder des Feldes zu verweisen.