Was Handball berühmt macht
Kürzlich in zweiten deutschen, öffentlich-rechtlichen Fernsehen: Die Sendung „Quiz-Champion“, moderiert von Dauerquassler Johannes Baptist Kerner, näherte sich ihrem verdienten Ende. Im Finale rangen zwei verbliebene Kandidaten um den Gewinn von 100.000 EURO. Eine der fünf letzten Fragen lautete sinngemäß: „In welcher Sportart sind die Rhein-Neckar Löwen und die Füchse Berlin unterwegs ?“ Wohl gemerkt: Finale Frage, eigentlich Schwierigkeitsstufe 100, also völlig entlegenes Wissensgebiet, weil es doch laut Baptist K. „das härteste Quiz Deutschlands“ ist. Was wäre wohl gewesen, wenn die Frage gelautet hätte: „Welche Sportart repräsentieren Bayern München und RB Leipzig ?“
Was wollen wir damit sagen ? Du kannst deinem Verein die ausgefallensten Tiernamen geben, um deine Sportart bekannter zu machen. Keine Chance gegen die Fußball-Dominanz. Andererseits: Was haben sich wohl die SchöpferInnen dieser Vereinsnamen in Bayern zur Steigerung der Popularität unseres Handballsports gedacht ? TSV EBE Forst United, HSG B-one oder – als Gegenstück zu platzsparenden Schreibweisen in digitalen Zeiten: HSG SGS Erlangen/HC Niederlindach - oder als memotechnische Übung - HSG Pyrbaum-Seligenporten.
Weltweit berühmt wird der Handball dadurch eher nicht. Kommen wir zur„SSG“. Das Kürzel kann in die Irre führen. Zum Beispiel zur SSG Braunschweig, die eine „Schwimm-Startgemeinschaft“ ist. Oder zur SSG nach Schweden, die ausgeschrieben Särskilda Skyddsgruppen heißt, eine Spezialeinheit der Armee. Aber Hand aufs Herz: Die SSG Metten beginnt, je öfter sie ausgesprochen wird, nach großartigem Sport zu klingen, nach dem einzigartigen Duft der St. Benedikt-Sporthalle zu riechen - und sie erinnert dich, egal wo du bist, stets an diese wunderbare Handball-Familie.