Die wieder wachsende Corona-Gefahr hat es unmöglich gemacht: Die Spiele unserer Damen- und Herrnmannschaft an diesem Wochenende. Alle Vorbereitungen zum Beispiel in der St. Benedikt-Sporthalle Halle für das Herren-Heimspiel gegen Burghausen waren getroffen, die Damen hatten sich gut auf das Auswärtsmatch in Kirchdorf bei Freising vorbereitet und die Vorschau auf die Spiele für die Zeitungen und unsere Internet-Seite waren geschrieben. Alles umsonst ? nicht ganz:
Wir greifen in die Kiste der deutschen Grammatik und holen die Möglichkeitsform, auch Konjunktiv I und II genannt, heraus. Von dieser Spezialität fühlen sich die Handball-Talente der SSG Metten in ihren Grund- und weiterführenden Schulen zwar mehr oder weniger regelmäßig genervt. Wir aber von der Redaktion meinen, ein bisserl „Hätte, hätte, Fahrradkette“ dient in diesen Zeiten der Unterhaltung. Über die Verwendung des an sich falschen Konjunktis „würde“ schauen wir übrigens gnädig hinweg.
Hier also die für dieses Wochenende eingeplante Vorschau in der Übersetzung ins Mögliche:
Mettens neue Mischung hätte Burghausen stoppen sollen
SSG-Handballer mit Zuversicht vor dem Klassiker – Damen auswärts gegen SC Kirchdorf
Auf dem Spielplan der Mettener Handballer wechselte ein Derby das andere ab. Diesen Samstag wäre von der Salzach an die Donau Dauer-Kontrahent Wacker Burghausen zum Traditionsknaller ab 17 Uhr gekommen. Tagsdrauf ebenfalls um fünf Uhr nachmittags hätten die Klosterinnen ihr Glück beim SC Kirchdorf im von Corona gepeinigten Kreis Freising versucht.
Eher weniger der Bayerische Handballverband (BHV) und seine Untergliederungen und auch nicht die Schiedsrichter haben in diesen Tagen das entscheidende Sagen in der St. Benedikt-Sporthalle. Vielmehr müßten sich alle nach dem Hygienebeauftragten und den damit verbunden nach den Fallzahlen richten. In Metten heißt der Beauftragte Herbert Wolf, der Vizepräsident der SSG, dem zwar jede Spielabsage arg zu Herzen geht (Pandemie-Vorschriften unter www.ssg-metten.de/cms/images/stories/2020-21/SSG-Hygienekonzept-Spiele.pdf). Aber wenn Wolf feststellt, dass pandemiemäßig etwas aus dem Ruder läuft, ist Ende der Vorstellung. Burghausen hat da schon Erfahrung. Die Spiele gegen die TG Landshut II und zuletzt gegen die SG MBB Manching wurden wegen der Seuche gestrichen. Nur das mit 32:19 überlegen absolvierte Saisonauftakt-Match zuhause gegen die TuS Pfarrkirchen steht bei den Wackeranern bisher auf dem Zettel.
Burghausens Trainergespann Rainer Biedersberger und Helmut Aigner kann sich in dieser Spielzeit über einen breit aufgestellten Kader freuen. Neben dem Kroaten David Derek, der seit der vergangenen Saison das Salzachstädter Kreisspiel massiv verstärkt, melden die Oberbayern zwei weitere Neuzugänge: den aus Nordrhein-Westfalen zugewanderten Rückraumschützen Filip Lukic, der mit sechs Buden gegen Pfarrkirchen einen ordentlichen Einstand feierte, und der sebstgezogene Jungspund Jonathan Fleger, der das Zeug zum Oberregisseur hat. Mit soviel Rückenwind und nach zwei Spielabsagen wünschten sich die Herzogstädter sehnlichst den ewig jungen Klassiker sehnlichst herbei.
Aus dem Grübeln heraus ist Mettens Chef-Ansager Manuel Schwab. Ihm ist klar, dass er mit einer B-Mannschaft, die allemal das Zeug zu einer A-Formation hat, die nächsten Partien bestreiten muss – so sie denn überhaupt stattfinden. Denn der vom BHV etwas blauäugig gestrickte Spielplan weist jetzt schon gewaltige Lücken auf und stürzt die Vereine in ein immer größer werdendes Terminchaos.. Mit Blick auf die Ligeneinteilung für 20230/2021 fällt nämlich immer öfter der harmlos klingende Eintrag „Termin offen“ auf. So hatte Corona vergangenes Wochenende bei den Herren der Bezirksoberliga mehrheitlich für Spielabsagen gesorgt und bei den Damen sogar den ganzen Spielplan leergefegt.
Schwab hätte auch gegen Burghausen erneut auf die neue Mischung aus dem Kernteam der vergangenen Saison, Kräften der Reserve und A-Junioren gebaut. Der SSG-Coach wäre trotz des unvorhersehbaren personellen Aderlasses allein durch den Ausfall einer der wurfstärksten Sturmreihen der Liga zuversichtlich gewesen. „Wir werden noch etwas Zeit brauchen, um zu alter Schlagkraft zurückzufinden.“ Gegen die Abwehrschwächen, wie sie auswärts bei der TG Landshut zu Tage getreten waren, hat der Cheftrainer in den zurückliegenden Trainingseinheiten „Spezialübungen“ eingebaut. Außerdem hätte damit gerechnet werden können, dass die Klosterer am Samstag zuhause ohne berufs- und studienbedingte Ausfälle vor der pandemiebedingt limitierten Zuschauerschaft mit einer breiteren Bank aufwarteten.
Nach dem ausgefallenen ersten Heimspiel der Saison gegen den TSV Dachau 65 wären Mettens Oberliga-Frauen am kommenden Sonntag erneut nach Oberbayern gereist. Diesmal hieße der Kontrahent SC Kirchdorf, für die Klosterinnen ein Wunschgegner, zumal es bei Gastspielen in der Gemeinde bei Freising sehr oft schöne Auswärtssiege zu feiern gab. Ob das Match diesmal überhaupt zustande kommt, werden vor allem die Corona-Fallzahlen im Landkreis entscheiden.
Das Trainergespann Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima wollte sich im Vorfeld davon nicht zu sehr beeindrucken lassen. Vielmehr hätte das Coach-Duo auf die beim siegreichen Auswärtsspiel gegen die SpVgg Erdweg gezeigte mannschaftliche Geschlossenheit gesetzt. „Das ist neben der starken Abwehr unser Trumpf-Ass, das wir ausspielen wollen,“ betont Übungsleiter Klima. Anpfiff der Partie wäre um 17 Uhr gewesen.