Plädoyer für die St.Benedikt-Sporthalle:
Handball zum Riechen und Schmecken

Es vergeht keine Saison im Handballbezirk Altbayern, in der einzelne Gastvereine sich nicht über die Baulichkeit der Mettener St.Benedikt-Sporthalle künstlich erregen können. Mal ist die Halle zu dunkel, dann ist der Auslauf zu kurz oder die Zuschauer zu nah am Geschehen. Es gibt auch welche, denen ist das vorherrschende Grün in der Arena zu Grün. Kürzlich versuchte doch der TV Altötting in einer hinterkünftig angelegten, aber völlig mißglückten Architektur-Kritik, unsere Halle herunterzumachen.

Wir sind froh und glücklich, dass unsere Aktiven und die, die es noch werden wollen, nicht in diesen normierten, seelenlosen Industriebauten, die man Dreifach-Turnhallen nennt, dauerhaft den Ball fliegen lassen müssen. Auch sind wir dankbar dafür, dass der Weg zu Kabinen und aufs Spielfeld nicht durch notbeleuchtete Katakomben mit ungewissem Ausgang führt. Und dann das Los der Zuschauer: Auf herausziehbaren Tribünen müssen sie ihr Sitzfleisch quälen lassen, hoch und viel zu weit entfernt vom Kampfgeschehen. Beifall, Anfeuerung und Pfiffe von dort oben kommen bei den Akteuren als laues Lüftchen an. Die Folge: Eine Stimmung wie im Hörsaal für Rechtsmedizin oder in einem Soundkillerbunker wie der Hamburger Elbphilharmonie. Der Gipfel aber ist ja, solch angehäuften Zweckbeton auch noch euphorisch als Arena zu bezeichnen. Wer das tut, ist eigentlich reif für eine anzuordnende Führung durch die klösterliche Hallenbau-Kultur zu Metten.

Denn Handball in der St. Benedikt-Sporthalle, das ist praller Wettkampf, erfüllend leidenschaftlich, zuweilen schmerzhaft, aber doch immer begeisternd. Wer guter Dinge hierher kommt, liebt und lebt den Sport direkt mit allen Sinnen, denn hier kann man in allen Winkeln Handball sogar riechen und schmecken. Ein Tipp für die scheinbar so sehr verwöhnten und empfindsamen Gemüter vor allem aus dem Oberbayerischen: Hockt’s Euch nach dem Spiel in der hinteren kleinen Halle zu den Einheimischen, trinkt’s was und laßt’s Euch erklären wie das ist mit dem Handballriechen und -schmecken bei der SSG Metten.

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