Mit links

Wir müssen uns heute endlich einem der wichtigsten Themen im Handball widmen. Es geht um die Linkshänder. Schaut man sich in der Normalbevölkerung um, dann liegt der Anteil derer bei maximal 13 Prozent, die bei Alltagsbeschäftigungen – vornehmlich beim Schreiben oder beim Fastenbier-Maßkrugstemmen - linkshändisch unterwegs sind. Schauen wir uns dagegen einmal Handballteams an, dann werfen annähernd 27 Prozent mit links. „Wieviele Linkshänder habt’s ihr in der Mannschaft,“ lautet die fast schon bange Frage von Trainern und Betreuern schon ab der E-Jugend. Entsprechend muss dann schnell noch vor dem Anpfiff die Deckung umgebaut werden.

Spieler, die mit der „Herzenshand“ den Ball bewegen, sind im Handball aus mehreren Gründen immer schon interessant. Wie erwähnt, sind sie in der Bevölkerung generell in der Minderheit. In unserem Sport heißt es seit langem, Würfe von Linkshändern können von Torhütern schlechter ausgerechnet werden. Und Rechtshänder in der Deckung haben mit linksspielenden Angreifern im Zweikampf ebenfalls weitaus mehr Probleme als mit Ihresgleichen, weil die Defensive sie genauso schwer einschätzen können wie die Keeper. Wissenschaftler der Universitäten Oldenburg und Kassel fanden unter anderem eine ganz einfache Erklärung dafür: Rechtshänder haben zuwenig Erfahrung mit Linkshändern als Gegner, eben weil es zuwenige davon gibt. Die Gefährlichkeit bleibt: Linkshändige Handballer sind oft auch beidhändig und logischerweise weitaus flexibler als ein Einhand. Übrigens: In der Weltspitze bei Tischtennis, Cricket und Baseball sind die Linken verhältnismäßig oft vertreten. Sogar 30,39 Prozent der weltbesten Werfer im Baseball benutzen die linke Hand.

Bei der letzten Handball-WM in Deutschland und Dänemark waren unter den neun besten Werfer immerhin drei Linkshänder: Der Isländer Arnór Gunnarson, der Mazedonier Kiril Lazarov und der Österreicher Robert Weber. Noch eine wichtige Information: Im Winter geborene Knaben werden öfter Linkshänder, haben Wiener Forscher festgestellt. So, so ...

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