Der Bayerische Handballverband (BHV) kommt heuer schon auf 71 Jahre und der in diesem Jahr neu gewählte BHV-Präsident Georg Clarke ist auch nicht mehr der jüngste. Aber nuLiga, wie die digitale Kommunikationsplattform des BHV heißt, das ist ganz was modernes. Seit letztem Jahr für Bayern- und Landesligen und ab dieser Saison auch für Bezirkobersliga bis zur Bezirksklasse der D-Jugend bayernweit nutzbar. Für alle Handballfans ist das eine feine Sache. Wer etwa dem Spielbericht in der Zeitung oder auf der Internet- und Facebook-Seite seines Vereins entweder nicht traut oder ein begeisterter Zahlenmensch ist, der schaut jetzt bei nuLiga nach. Da findet er den digitalen Spielbericht, früher ein miserabel lesbarer Fünffachdurchschlag auf Papier und als Geheimdossier nur etwas für Insider.
Will ich jetzt wissen, wie das beim letzten Herren-Spiel der SSG gegen den TSV Karlsfeld mit der Roten Karte für unseren Jonas Jirsa war, dann steht dort alles sauber aufgeführt: „59. Minute und 43 Sekunden ohne Bericht“. Das heißt:so schlimm war’s auch wieder nicht. Er hatte nämlich bei 08:42 eine Gelbe Karte, bei 21:24 die erste 2-Minuten-Strafe und bei 40:50 die zweite. Eine Dritte gab’s nicht. Dann schaue ich „unter Statistiken und Ranglisten“ der Bezirksoberliga Altbayern nach und öffne „Rote Karten pro Spieler“ und was sehe ich ? Der Jonas steht mit 0,28571 Roten Karten pro Spiel auf Platz zwei einer insgesamt 13 Spieler umfassenden Rangliste. Die Null mit den fünf Stellen hinterm Komma ergibt sich aus der Teilung von sieben Spielen, die er gemacht hat, durch zwei Rote Karten, die ihm aufgebrummt wurden. Also aufpassen, Jonas: Im nächsten Spiel noch eine Rote Karte, das macht dann schon über 0,3 feuerrote Kartons pro Partie. Die geneigten LeserInnen merken schon: Statistiken sind eher was für den Fußballsport, wo zum Beispiel versuchte, aber nicht gelungene Darmgeräusche verarbeitet werden. Beim Handball aber wollen wir lustvoll und kernig spielen ... .