Das Verbrechen am Handball

Es ist ein Skandal gigantischen Ausmasses und keiner will’s gewesen sein: Er zeigt uns, wie gierig und verkommen Sportfunktionäre sind und wie sie den Sport für ihre persönlichen Zwecke, für ihr Ego mißbrauchen und ausbluten lassen.

Die 25. Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich (Beginn 11.01.2017) wird hierzulande nicht im Fernsehen übertragen. Das liegt vor allem am ersten Funktionär des Welthandballs, an IHF-Präsident Hassan Moustafa. Der Ägypter nimmt den Welthandball-Verband (IHF) seit Amtsantritt im Jahr 2000 aus wie eine Weihnachtsgans und steht ständig unter Korruptionsverdacht. Die Übertragungsrechte für diese und eine weitere Männer-WM sowie für zwei Frauen –WMen hat er für rund 100 Millionen Franken (der Weltverband sitzt in Basel) einer wüstenwindigen Agentur in einem arabischen Emirat zugeschanzt. Die Agentur wiederum versuchte ähnlich wie beim Teppichhandel, Sender weltweit mit irrwitzigen Geldforderungen zu abenteuerlichen Bedingungen zu linken.

 

Möglich ist das, weil alle, auch der Deutsche Handballbund (DHB), das miese Spiel des IHF-Chefs mitspielen. Der DHB macht sich also mitschuldig. Der Bayerische Handballverband (BHV), der die DHB-Spitze mitwählt und mit dem Tölzer Georg Clarke sogar den DHB-Vizepräsidenten stellt, macht sich ebenso mitschuldig an diesem Verbrechen am Handball. Schuldig dafür, dass deutsche Nationalteams mit ihren großartigen Leistungen als die allerbesten Werber für den Handballsport hierzulande nicht mehr zu sehen sind - bis auf eine schnell zusammengezimmerte, notdürftige Internet-Übertragung der WM (handball.dkb.de). Bis heute hören wir vom Präsidium des BHV kein Wort zu dem unwürdigen Geschacher.

Der BHV teilt nur mit, dass das Recht zur Internet-Übertragung von Spielen der deutschen Mannschaft an die Vereine übertragen wird - also Werbung für Handball für Handballer. Jedoch haben sich die DHB- und BHV-Funktionäre vermutlich ein ziemlich faules Ei gelegt: Der Betreiber der Internet-Übertragung ist eine Bank. Sie will - was ja nicht falsch ist - einen Live-Kommentar mitanbieten. Dazu ist aber eine Rundfunklizenz erforderlich, die die Banker nicht haben. Ein Verbot der Übertragung aber wäre dann die Komplettierung der Katastrophe für den Handballsport und seine Anhänger in Deutschland.

Tritt das ein, wäre für die gesamte Funktionärs-Kaste rasch die Amtsenthebung fällig. Denn sie hat einen gigantischen Schaden angerichtet, der kaum mehr gut zu machen ist: Ohne Handball in der Öffentlichkeit wird das Interesse des Publikums schwinden. Danach wenden sich Sponsoren national wie lokal ab. Ohne Unterstützung von außen gehen schlimmstenfalls auch noch Aktive und Ehrenamtliche verloren, die sich für Handball im Verein einzusetzen. Das bedeutet dann das stille Sterben unseres Sports, der für so viele Heimat und auch Lebensinhalt ist. Dagegen wollen allerdings wir SSGler in Metten, so klein wir auch sind, unverdrossen ankämpfen: mit einer seit Jahren vorbildlichen Jugendarbeit, mit einem Zusammenhalt wie Pech und Schwefel und mit dem sportlichen Erfolg. Dabei wird es auch im Neuen Jahr bleiben.

Wir wünschen den deutschen Handballern bei der WM den „Jetzt-erst-Recht-Ruck“ auf dem Weg zum Titelgewinn und hoffen, dass sie sich ganz allein in der Sonne des Erfolgs baden dürfen.

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