SSG-Handballer mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Überlegener 27:22-Heimerfolg über den TV Altötting – Aber kein leichter Abschied von Jakub „Kuba“ Řežábek und Adam Milý
Ende gut, alles gut bei den Mettener Handballern? Beim Saisonfinale gab es zwar einen mehr als versöhnlichen 27:22-Heimsieg gegen Landesliga-Absteiger TV Altötting. Aber es war kein leichter Abschied von den SSG-Böhmen Jakub „Kuba“ Řežábek und Adam Milý. Nicht wenige im Team und in der Fangemeinde hatten in der üppig gefüllten St.-Benedikt-Sporthalle mit einem rasch ansteigenden Salzwasserpegel im Augenbereich zu kämpfen, als die beiden Böhmen „moc děkuji a brzy se zase uvidíme“ (zu deutsch: „vielen Dank und bis bald“) sagten.
Zum Spiel: Cheftrainer Walter Steininger hatte für die Seinen die Losung ausgegeben, zum Abschluss dieser ersten Post-Corona-Spielzeit „unbedingt“ einen Heimsieg zu landen. „Unser treues Publikum verlangt das ebenso wie unser Punktekonto, das am Ende ausgeglichen zu sein hat,“ forderte der gelernte Pädagoge. Steininger wusste allerdings um die optimalen Vorbedingungen für den angestrebten Erfolg: Dank eines prallvollen Kaders hatte er personell die Qual der Wahl; nur Goalgetter David Huml fehlte.
Der Übungsleiter spielte zum Auftakt schon mal die Nach-Řežábek- Milý-Ära durch und setzte Jung-Talent Marvin Graf nach zuletzt starken Trainingsleistungen erstmals als angehenden Stammspieler im Rückraum ein. Graf ist nach Steiningers Ansicht bereits auf der Spur von Patrick Sigl. Der stammt ebenfalls aus dem Mettener Nachwuchs-Stadl mit Handball-Hochbegabten und hat sich zum SSG-Abwehrboss und zum sicheren Schützen von Kreis und Rückraum entwickelt. Möglicherweise profitiert Sigl bald von Grafs Anspielkunst, so, wie sie Řežábek in seinem letzten Spiel am Samstag wieder einmal geboten hatte.
Währenddessen war in der St.-Benedikt-Sporthalle im Verlauf der ersten Hälfte eine ausgeglichene Partie auf gutem Niveau im Gange. Sigl netzte vom Kreis aus auch nach Anspiel auch von „Flocky“ Sedlmeier mehrfach ein, verließ aber auf Anraten Steiningers nach der zweiten Zeitstrafe und vor der drohenden Disqualifikation das Feld. Für ihn lief der langzeitverletzte Jan Friedrich auf, der dann bewies, wie wichtig er für Metten ist. Bis zur Halbzeit sah der begeistert mitgehende Klosterer-Anhang ein optisch überlegenes SSG-Team, das zum Leidwesen des Trainers nur eine 13:11-Führung herausgespielt hatte.
Wie so oft in der zurückliegenden Saison starteten die Hausherren nervös und unkonzentriert in Abschnitt 2 mit der Folge, dass die Pilgerstädter 15:14 in Front lagen. Und wieder einmal war es SSG-Torwartlegende Hias Elgeti, der mit seinen unglaublichen Reflexen Schlimmeres verhinderte. Aufgrund dieses Rückhalts fanden seine Vorderleute wieder zurück ins Spiel und ging erneut in Führung. Altötting aber ließ sich beim 21:20 für Metten keineswegs abschütteln. Erst in der Schlussphase zogen die Gastgeber davon und machten beim 27:22 den Deckel drauf. Abschließend herrschte nicht nur in Metten Einigkeit darüber, dass die seit langem wohl am stärksten besetzte Handball-Oberliga der Herren, Bezirk Altbayern, zu Ende gegangen war. In der Schlussabrechnung belegt die Handball-Herren der SSG Metten nunmehr einen hart erkämpften siebten Rang.
So spielte die SSG:
Tor: Stefan Kraus, Hias Elgeti;
Feld: Matoušik, Režábek, Friedrich, Milý, Muhr, Sedlmeier, Graf, M. Elgeti, Primbs, Schwab, Klima, Sigl;
Die Tore warfen: Jan Matoušik (7 Tore/ davon vier verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Adam Milý (2), Jakub Režábek (1), Jan Friedrich (2), Florian Sedlmeier (2), Vincent Muhr (1), Marvin Graf (1), Severin Primbs (1), Sebastian Klima (1), Patrick Sigl (9).