Geisterspiel mit Fehlstart

Saisonauftakt: SSG-Handballer verlieren gegen Aufsteiger TSV Schleißheim – Auch Oberliga-Damen mit Niederlage beim ASV Dachau II

Einen Fehlstart auf der ganzen Linie lieferten die Handballer*innen der SSG Metten am Wochenende zum Auftakt der wohl außergewöhnlichsten Saison seit Vereinsgründung. Mit 16:24 beim ASV Dachau II ließen die Oberliga-Damen ebenso beide Punkte liegen wie die Herren bei ihrer 22:31-Niederlage auswärts gegen den TSV Schleißheim.

Mettens Chefansager Manuel Schwab war im Hinblick auf das erste Match der Spielzeit 2020/ 2021beim Aufsteiger Schleißheim im nördlichen Landkreis München nicht zu beneiden. Mit Jan Matoušik, David Huml, Jakub Režábek und Daniel Bayerstorfer fehlte eine komplette und vor allem treffsichere Sturmreihe. Außerdem war dieses Quartett neben dem zurückgetretenen Abwehrchef Jonas Jirsa und zusammen mit dem ebenfalls verhinderten Torhüter Petr Foltyn wichtiger Bestandteil des in der Oberliga gefürchteten Defensiv-Bollwerks. Schwab versuchte die Lücken mit drei Akteuren aus der 2. Mannschaft, die gerade eben vom Spielbetrieb zurückgezogen worden war, sowie durch zwei Spieler der A-Junioren zu schließen.

 

Vor leeren Zuschauerrängen in der Schleißheimer Sporthalle an der Jahnstraße schien der Plan in der Anfangsphase der Begegnung aufzugehen. Metten brachte die Gastgeber durch schnelles Spiel ein ums andere Mal in Verlegenheit. Doch allmählich zeigte sich der Aufsteiger vor allem technisch verbessert als ebenbürtiger Gegner. Weil beide Abwehrreihen noch nicht Tritt gefaßt hatten, blieb die Partie bis zum 8:8 Mitte der ersten Hälfte ausgeglichen. Dann jedoch zogen die Mannen um Trainer-Fuchs Bahadir Caglyian die Zügel an und hatten dabei bis zum Halbzeitstand von 16:11 eher leichtes Spiel gegen eine trotz der engagierten Regiearbeit von Defensiv-Chef Patrick Sigl ungewohnt passiv agierende Mettener Abwehr. Auch die Sturmreihe der Klosterer, die in der intensiven Vorbereitungsphase vor Angriffslust nur so sprühte, enttäuschte durch eine eher statische Spielweise.

Zum Pausentee appellierte Chefansager Schwab an Ehrgeiz und Leidenschaft seiner Truppe und forderte vor allem mehr Bewegung im Spiel. Kurz nach Seitenwechsel schien der Weckruf zu fruchten: Die Gäste spielten ideenreich und druckvoll, erarbeiteten sich beste Torchancen, scheiterten jedoch entweder an der beweglichen 3-3-Abwehr der Hausherren oder hatten das nötige Zielwasser nicht im Einsatz. Zu allem Überfluß handelte sich Defensiv-Regisseur Patrick Sigl nach drei Zeitstrafen in der 40. Spielminute den Roten Karton ein und verlor sich auf den leeren Rängen.

Doch auch zum Saisonbeginn bewiesen die SSG-Herren, dass Kampfgeist und mannschaftlicher Zusammenhalt nach wie vor zu den Mettener Grundtugenden gehören. So machten die Schwab-Schützlinge in den letzten 15. Minuten noch einmal ordentlich Druck und bemühten sich um Ergebniskorrektur. Michael Zisler versenkte einige sehenswerte Tore aus der zweiten Welle im Schleißheim Kasten und Keeper Paul Zauner entschärfte eine Reihe freier Bälle. Doch dies alles reichte nicht, die letztlich deutliche 22:31-Niederlage abzuwenden. Für den Derby-Klassiker zuhause gegen den TV Eggenfelden am kommenden Samstag um 17 Uhr wird Übungsleiter Schwab Mittel und Wege vor allem gegen die ungewohnten Schwächen in der Mettener Abwehr finden müssen.

Zum Spiel der SSG:

Der Kader: (Tor) Zauner, Busch; (Feld) Primbs, Sigl, Akodo, Zisler, Muhr, Friedrich, Sedlmeier, Pylipp, Elgeti, Lehner, Klima.

Die Torschützen: Michael Zisler (5 Tore), Matthies Elgeti (4/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf), Sebastian Klima (3), Patrick Sigl (3), Jan Friedrich (2), Florian Sedlmeier (1), Julian Pylipp (1), Brian-Torben Akodo (1), Vincent Muhr (1), Martin Lehner (1).

Nächstes Spiel: Samstag, 10. Oktober 2020, 17 Uhr, Heimspiel gegen den TV Eggenfelden.

 

Sich so teuer wie möglich verkaufen – das war die Devise für Mettens Oberliga-Damen zum Saisonauftakt beim favorisierten ASV Dachau II. Wie die SSG-Herren so hatten auch die Klosterinnen zum Vorrundenbeginn personellen Aderlass zu beklagen: Mit der zur TG Landshut gewechselten Nadine Kaczmarkiewicz sowie den verhinderten Tanja Staudinger und Lena Steininger fehlte gleich der komplette Mittelblock. Dafür stand Rebecca Tragl neben der etatmäßigen Torfrau Vanessa Riedl erstmals als neue Keeperin im Mettener Kasten.

Das Trainergespann Kerstin Scheichenzuber und Sebastian Klima sah einen fulminanten Start seiner Schützlinge. Metten agierte aggressiv, baute vorne mächtig Druck auf und zeigte Spielwitz. In der Defensive wurde intensiv geackert und um jeden Ball gekämpft. Kerstin Scheichenzuber: „Die Mädels waren von sich selbst überrascht, so mithalten zu können.“ Denn die schnellen Dachauerinnen sollten nicht unerreichbar davonziehen können. Die Gastgeberinnen konnten dennoch ihre flotte Spielweise nutzen und erzielten in der ersten Hälfte von den elf Toren sechs durch Tempogegenstöße. Denkbar knapp mit 9:11für Dachau gings in die Halbzeitpause, die Coach Klima für flehentliche Worte nutzte: „Bleibt dran, gebt 120 Prozent und ackert weiter.“

Es kam anders: Metten stellte die Abwehrarbeit nahezu ein und wurde ein ums andere Mal überlaufen. Und Dachau packte weiter seine Stärken aus, trickste, sprintete und warf zielsicher. Am Ende stand es zu recht 16:24 für den ASV. Kerstin Scheichenzuber faßte kurz und knapp zusammen: „-Erste Halbzeit top, zweite Halbzeit flop !“ Devise für kommenden Samstag: Bei der SpVgg Erdweg im Kreis Erding die ersten Punkte einfahren. Das wird kein leichtes Spiel werden, weiß Klima, denn die Oberbayerinnen hatten zum Saisonstart dem Mitfavoriten HSG Schwabkirchen in deren eigener Halle eine empfindliche Niederlage beigebracht.

Es spielten: (Tor) Vanessa Riedl; Rebecca Tragl; (Feld) Theresa Lehner, Manuela Staudinger (3 Tore), Cornelia Klein, Alexandra Baumann (4), Ramona Achatz (1/ davon 1 verwandelter 7-Meter-Strafwurf),), Rebecca Kadlec, Kaltrina Zegiri (1), Alexandra Venus (6), Evi Stadler (1), Milena Niewöhner, Nina Kuen..

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