Die Erfolgsgeschichte der weiblichen B-Jugend unter der Regie von Kerstin Scheichenzuber und Claudia Leister

 

thumb_meister-maedls-foto2-01.04.14Typisch Kerstin Scheichenzuber: Auf die Bitte hin, doch einmal den sehr kurvigen Saison-Verlauf der weiblichen B-Jugend, die sie zusammen mit Claudia Leister trainiert, kurz zu beschreiben, kamen als Antwort Fragen: „Wie stellt man eine Mannschaft vor, die man schon das sechste Jahr trainiert? Wie beschreibt man eine Saison, wenn man unerwartet Meister wird und wie soll man dabei objektiv bleiben ?"

 

 

Soviel läßt sich jetzt schon sagen:Im Vergleich zu diesem Saisonverlauf ist manch ein „Tatort“-Krimi eine fade Sache und zum Gähnen langweilig. Zunächst hatten die SSG-Trainerinnen Kerstin Scheichenzuber und Claudia Leister viele gemischte Gefühle und wenig Hoffnung, als sie ihre B-Juniorinnen an den Start der bezirksübergreifenden Bezirksliga schickten. Ein Mini- Kader von gerade einmal acht Spielerinnen,davon vier, die eigentlich noch C-Jugendliche waren, standen dem Trainerduo zur Verfügung: Torfrau Sarah Wollinger, Simone Berzl (Kreis/Aussen), Katl Bohatschek (K/A), Milena Niewöhner (A/Rückraum links), Mona Geißler (Rückraum), Leni Geßl (R), Paula Koller (R) und Jessica Detlaf (A/Rückraum rechts). Bei einer so dünnen Personaldecke werden die Ansprüche in einer so starken Liga schnell bescheiden. „Vorderes Mittelfeld“ lautete das Plansoll. 

 

Das Trainergespann sollte bald eine angenehme Überraschung erleben. Die Spielerinnen selbst warben nämlich unter Gleichaltrigen erfolgreich für den Handballsport in Metten. Mit Alea Löchner und Laura Steinbeißer waren es auf einmal zehn.

 

Saisonsart in Roding beim Turnerbund. Kerstin Scheichenzuber: „Wir reisten mit einem mulmigen Gefühl an, da wir die Mannschaft überhaupt nicht kannten und selbst noch gar nicht so recht eingespielt waren. Aber siehe da, dass Spiel wurde souverän gewonnen ! So konnte es weiter gehen.“ Und es ging so weiter. In den folgenden Spielen triumphierten die junge Klosterinnen ein ums andere Mal. Im keinesfalls zimperlichen Training weckten Kerstin und Claudia weckten in ihrer Talent-Truppe manche bis dahin schlummernde Fähigkeiten, wie etwa die sehr solide Abwehrstärke.

 

Und der Erfolg, der hat schon etwas Anziehendes: Zeinep Obrija war mit ihren Eltern aus Italien ins schöne Niederbayern gezogen und schnell von der SSG Metten angezogen. Kerstin freut sich noch heute: „Sie wollte ihren Sport weitermachen und kam Gott sei Dank zu uns.“ Und nochmal große Freude: Carina Baumann beendete ihre Handballpause. Durch sie wuchs der Kader auf sage und schreibe zwölf Mädchen. Anschließend die große Überraschung: SSG war nicht im Mittelfeld, sondern auf einmal an Tabellenspitze angelangt.

 

Dann die erste Kurven, die Metten nicht packte. In den Spielen gegen Neutraubling kassierte die Mannschaft drei der insgesamt vier Minuspunkte. Als Tabellenzweite hinter Oberviechtach, das die Vorrundenpartie gegen Metten ins Neue Jahr verlegen ließ, gingen die „Überraschungsmädels“ von Kerstin und Claudia in die Winterpause.

 

Wieder starteten die B-Juniorinnen erfolgreich in die Rückrunde und bauten ihren guten Lauf zu einer Siegesserie aus. Dann das Nachholspiel gegen die gleichstarken Oberviechtacherinnen. Ausgerechnet auswärts. Die Spannung steigt. Es wurde das erwartete Spiel auf Augenhöhe und endete folglich unentschieden. Kerstin und Claudia mußten nun ihre Motivator-Qualitäten beweisen, weil der Gegner mit einem Punkt Vorsprung Tabellenführer blieb. „Die Mädels waren deshalb richtig geknickt. Aber nun war auch klar, dass das letzte Spiel der Saison über den Meistertitel entscheiden würde“, erinnert sich Kerstin. Der Handball-Krimi geht also weiter. Am 23.März war dann der Tag der Entscheidung. Bange Frage vor „High Noon“: Kann Metten den Heimvorteil nutzen ? Anscheinend nicht. Ohne Konzentration und mit viel Nervenflattern kassierte das bis dahin so souveräne Überraschungsteam zum Entsetzen der Trainerinnen gleich einen Vier- Tore-Rückstand. Sofort Auszeit und gleich ein ordentlicher Anpfiff von Kersin und Claudia - sozusagen im Chor. Danach drehten die jungen Metetnerinnen das Match. Mit eisernem Willen wurde Tor um Tor aufgeholt. 18 :13 fürdie Klosterinnen. Dann der Abpfiff. Erlösender Jubel. Die SSG Metten ist MEISTER ! Die Fans, die man erwartet hatte und die nicht kamen, haben ein unerhört spannendes und teilweise hochklassiges Jugend-Handballspiel verpaßt. Selber schuld.

 

Leider lehrt das Leben: Auch nach einem so grandiosen Erfolg kommt schnell die Zeit des Abschieds. Alea Löchner und Carina Baumann können nächste Saison altersbedingt nicht mehr B Jugend spielen. Eine weitere Trennung erlebt besonders Kerstin: „Schweren Herzens müssen wir uns von Claudia verabschieden, die aus privaten Gründen ihr Traineramt niederlegt. Claudia, wir danken Dir für eine tolle Saison!“

 

Und wenn die Eltern nicht gewesen wären, die den Fahrdienst erledigten, die mitfieberten und anfeuerten oder sich klaglos für das Kampfgericht einteilen ließen. Und wenn Alexandra Niewöhner nicht gewesen wäre und Berichte geschrieben hätte, dann wäre diese große Mettener Handballüberraschung gar nicht nach außen gedrungen. Der Kerstin fällt noch ein: „Von mir, als Trainerin: DANKE für eine tolle Saison!!!!!!!!!!!!!!!!!“

 

Die nächste B-Juniorinnen-Saison hat jetzt schon begonnen. Zum einen wird am 4.Mai in Altenerding die erste Qualifikationsrunde ausgespielt. Und zum anderen gibt’s eine dicke Überraschung: Alexandra Niewöhner und Kerstin Scheichenzuber sind das neue Trainergespann. Wer’s nicht weiß: Die beiden sind Schwestern und haben zusammen viele Handballschlachten geschlagen, zuletzt eine kleine Ewigkeit lang für die SSG Metten. Man darf also schon wieder auf Handball.-Krimis gespannt sein. 

 

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Die Meister-Mädls: Überglücklich feiern sich Mettens B-Juniorinnen nach dem 18:13-Triumph über Verfolger HV Oberviechtach, der den Meistertitel in der bezirksübergreifenden Bezirksliga brachte. Foto: Kerstin Scheichenzuber

 

 

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Mettener Champions: die weibliche B-Jugend der SSG Metten (auf dem Bild mit den Trainerinnen Kerstin Scheichenzuber –ganz links- und Claudia Leister – ganz rechts -) posieren stolz fürs Meister-Bild. Foto: Alexandra Niewöhner

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