Da wächst was heran
Der Schreiberling dieser Zeilen weiß aufgrund von Anfragen, dass es eine ganze Menge von Leuten gibt, die wissen wollen, wie das so zustande kommt, dieses regelmäßige Jugendwunder der SSG Metten. Man sagt dann: Schaut’s zerscht amal auf die äußeren Bedingungen: ringsum ein fußball- oder eishockeynarrisches Niederbayern. Verengt man den Blick, wird man dreier Gemeinden gewahr, nämlich Metten, Bernried und Offenberg, aus denen das Jugendwunder kommt. Und dann lädt der Schreiberling zu Jugendspielen ein, wie zum Beispiel am Sonntag, 14.11.2010, zur Begegnung der männlichen C mit dem Team vom TSV Dachau 65.
Vor dem Spiel ist dann noch eine Erklärung dringend notwendig. Sie lautet: Auf den Klosterer-Nachwuchs lässt die SSG nur die besten unter den Übungsleitern los. Rudi Achatz steht an diesem Sonntag als Trainer am Spielfeldrand und macht seiner wirklich talentierten C-Jugend klar, dass man gute Chancen gegen die körperlich haushoch überlegenen Dachauer hat. Das wird dann schwierig, wenn zwischen dem Dachauer Angreifer und dem Mettner Verteidiger gut dreißig Zentimeter Höhendifferenz sind. Rudi Achatz weiß aus guter Erfahrung, dass Mettener C- und B-Jugendteams merkwürdigerweise seit Jahren körperlich unterlegen sind. Spaßvögel begründen dies damit, dass 2002 die Baywa-Filiale Metten samt ihres gut sortierten Kraftfutter-Angebotes aufgelöst wurde.
An diesem Sonntag Nachmittag machen Rudis Schützlinge den körperlichen Nachteil mit bewundernswert intelligenten Spiel wett: Da wird eine für C-Jugendliche außergewöhnliche Technik sichtbar, während der Gegner sich auf bloßen Hauruck-Handball reduziert. Das enorme technische Talent verbindet die Mettener Mannschaft in diesem Spiel mit einer großen kämpferischen Leistung. Dennoch: Selbstverständlich kann man in dieser Altersklasse Spiele mit bloßer Kraft gewinnen. So endet das Match beinahe folgerichtig mit einer 21:27 Niederlage für Metten. Übrig bleibt aber die eindeutige Erkenntnis, dass hier schon wieder ein Team heranwächst, das die Zukunft des Mettner Handballs irgendwann einmal sichern hilft.