Die gefährlichen Spiele der SSG Metten
Beim 28:28 auswärts gegen die SG Moosburg das 7. Herzschlagfinale der Saison

LogoBald wird es so weit kommen, dass Stressgeplagte und Herzkranke ohne medizinische Betreuung vor Spielen der SSG Metten gewarnt werden müssen. Denn in der Vereinsgeschichte hat es keine Saison der SSG-Herren gegeben, in der so viele Spiele extrem knapp auf den letzten Drücker entschieden wurden wie in dieser. Jüngstes Beispiel vom vergangenen Samstag: das 28:28-Remis sieben Sekunden vor Schluss auswärts bei der SG Moosburg.

 

Sieben von bisher zwanzig Begegnungen beendeten die Klosterer per Herzschlagfinale mit einer Mixtur aus gewaltiger Willensanstrengung, Können und einem guten Schuss unverschämten Glücks. Zwei dieser Partien endeten Unentschieden, eine davon letzten Samstag. Auf welch unglaubliche Weise dieses Remis im Detail zustande kam – dazu später.

Hochmotiviert traten die Mettener Herren am vergangenen Samstag bei der SG Moosburg an. Die schmachvolle Niederlage der SSG am vorherigen Spieltag gegen HC Donau/Paar war ein großer Ansporn, um diesmal eine deutlich bessere Leistung abzuliefern. Doch für die Moosburger stand noch viel mehr auf dem Spiel. Um dem aktuell vorletzten Tabellenplatz zu verlassen und damit dem sicheren Abstieg zu entgehen, mussten gegen die SSG unbedingt wichtige Punkte geholt werden.

Trotz der zahlreichen Tipps in den vorangegangenen Trainingseinheiten, wie man den Moosburgern am besten begegnen konnte, hatten die Mettener zunächst erhebliche Probleme ins Spiel zu kommen. Die Mannschaft tat sich insbesondere schwer damit, eine passende Antwort auf die harte Gangart der Moosburger zu finden. Die, womöglich durch diese Unsicherheit entstandene, mangelnde Konzentration, führte wieder einmal dazu, dass die Klosterer viele Bälle durch technische Fehler oder misslungene Abschlüsse verloren.

Auch in der Abwehr viel es den Mettener schwer auf die temporeichen Angriffe des Moosburger Rückraums zu reagieren. Zudem fanden die Hausherren immer wieder Möglichkeiten, ihren Kreisläufer frei anzuspielen. Dies führte dazu, dass Moosburg in der ersten Hälfte fast durchgehend in Führung lag. Doch schon zu diesem Zeitpunkt zeigte die Gäste-Mannschaft Charakter und gab alles, um den Anschluss nicht zu verlieren. Insbesondere der starke Matthies Elgeti traf in wichtigen Situationen immer wieder von der Außenposition. So verabschiedeten sich die Teams mit dem Zwischenstand von 16:13 in die Halbzeitpause.

Um in Halbzeit zwei zum Zug zu kommen, mussten insbesondere die Schwächen in der Abwehr ausgemerzt werden. Dabei fiel erneut ins Gewicht, dass Abwehrchef Patrik Sigl fehlte. Doch auch ohne ihn schaffte es die SSG in der zweiten Hälfte dank schnellen Beinen und deutlich besserer Absprache immer öfter, die Moosburger Angriffe abzuwehren. Auch im Angriff mussten sich die Mettener neu formieren, um auf die umgestellte Moosburger Abwehr reagieren zu können. Da die SG die beiden Rückraumschützen Matoušik und Režábek, mit Manndeckung aus dem Spiel nahmen, hieß es meist vier gegen vier im Angriff. Durch einfache Druckbewegungen gelang es der SSG jedoch immer wieder, leichte Tore zu erzielen.

Doch auch die Moosburger, getrieben von der Angst vor dem Abstieg, kämpften was das Zeug hielt. So konnte Metten zwar den Anschluss halten, jedoch nie in Führung gehen. In der spannenden Schlussphase der Partei zeigten die Mettner noch einmal was ein gutes Teamwork und Kampfgeist bedeuten. Stefan Kraus vernagelte auch bei freien Würfen sein Tor. So konnten sich die Mettener Tor für Tor an die Moosburger herankämpfen. Sogar mehrere Möglichkeiten für eine Führung hätten bestanden, diese konnten jedoch leider nicht genutzt werden. Da Jakub Rezabek in den letzten Minuten gleich mit einer doppelten Zeitstrafe vom Platz geschickt wurde, waren die letzten Sekunden der Partie an Spannung nicht zu übertreffen. Glücklicherweise konnte Matthies Elgeti in fast letzter Sekunde mit einem eleganten Drehwurf in Bedrängnis von einem halben Meter Winkel einnetzen. Jedoch kamen die Moosburger dadurch sieben Sekunden vor Schluss noch einmal in Ballbesitz. Da Stefan Kraus ausgewechselt worden war, um den Angriff zu sechst bestreiten zu können, stand das Mettner Tor leer. Da die Moosburger jedoch das leere Tor verfehlten, kam es zu dem verdienten Endergebnis von 28:28.

Hervorzuheben war in dieser Partie insbesondere der große Teamgeist und der Kampfeswille um Punkte aus Moosburg mit nach Hause zu nehmen.

 

Die Einschätzungen von Chef-Trainer Walter Steininger zum Moosburg-Spiel:

Die Erfahrungen aus der Hinrunde und der Blick auf die Torjägerliste verriet: Moosburg ist mehr als nur ein unbequemer Gegner. Also hieß es, hellwach in die Begegnung zu gehen. Die Anfangsphase war sehr ausgeglichen. Allerdings war die Mettener Deckung nicht immer auf der Höhe. Im Angriff war vor allem auf Jakub Režábek Verlass, der die ersten drei Treffer erzielte.

Beim 9:6 lag die SSG erstmals deutlicher im Hintertreffen, weil man sich zu häufig auskontern ließ. Dennoch bewies Metten Moral und konnte sich sogar die Führung erarbeiten. Bis zur Halbzeit scheiterte man zu häufig auch mit guten Möglichkeiten. Moosburg war in dieser Hinsicht deutlich konsequenter. Die Quittung: 16:13 Rückstand.

Nach der Pause war wenig Änderung bemerkbar. Dennoch: In den zwei Unterzahlsituationen bald nach dem Wechsel war die SSG deutlich engagierter in der Defensive und zielstrebiger und disziplinierter im Spielaufbau vorne. So wuchs der Rückstand zumindest nicht an.

Nach der 50 Minute schaffte man wieder den Anschluss, auch Dank der Paraden von Stefan Kraus, der eine Serie von guten Möglichkeiten entschärfte. Kurz vor dem Ende ging die SSG sogar noch in Führung. Eine fragwürdige Zeitstrafe der unsicher wirkenden Schiedsrichter bremste jedoch die Euphorie.

Am Ende musste man noch zufrieden sein, dass Elgeti aus unmöglichem Winkel noch der Ausgleich gelang und der letzte Versuch der Gastgeber neben dem Tor landete. Zumindest haben wir einen Punkt auswärts eingefahren.

Nach dem Osterfest geht es zuhause noch gegen zwei Spitzenteams, mit dem Auftakt Freising und zum Saisonende gegen Altötting. Zuhause können und wollen wir alle schlagen.Dann kann man auch wieder mit Patrick Siegl planen.

Nicht zu vergessen: Dabei will sich das Team bei den "Mettener Ultras", den trommelnden Jugendmannschaften mit Getränken und italienischen Spezialitäten bedanken. Diese haben in den letzten Partien für eine unglaubliche Atmosphäre gesorgt. 
 
So spielte die SSG:
Tor: Stefan Kraus, Maxi Blüml, Paul Zauner;
Feld: Matoušik, Režábek, Huml, Milý, Muhr, Sedlmeier, M. Elgeti, Graf, Primbs;
Die Tore warfen: Jan Matoušik (2 Tore/ davon zwei verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Jakub Režábek (4), Adam Milý (2), David Huml (9), Vincent Muhr (1), Florian Sedlmeier (4), Matthies Elgeti (6).
Das nächste Spiel: Samstag, 15. April, 17 Uhr, Heimspiel gegen die HSG Freising-Neufahrn.

Spielerbericht ...

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