Handball-Oberliga: SSG-Herren verlieren letztes Heimspiel der Saison knapp mit 28:29 (14:17)

Das Vereinsheim der SSG an der Mettener Donaustraße war voll bis auf den letzten Stehplatz, weil die Fangemeinde den Leberkäs zum Saisonfinale ausgiebig genießen wollte. Verfolgen schien der bittere Nachgeschmack wegen der vorangegangenen äußerst knappen 28:29-Heimniederlage gegen den SV Wacker Burghausen. Übrig blieb die Erkenntnis, dass sich in der kommenden Saison eine neue Sieg-Chance auftun wird.

Es wurde das erwartete Handballfest in der St. Benedikt-Sporthalle. Die treuen Anhänger der SSG-Handballer wollten ihrer Mannschaft, die über die gesamte Spielzeit für nervenzehrende Spannung gesorgt hatte, die Ehre beim letzten Heimspiel der Saison erweisen. Gekommen waren ehemalige Trainer und Spieler, so aus dem Böhmischen Mettens ehemaliger Erfolgstrainer Milan Šedivec und der unvergessene Rückraum-Schütze der SSG, Jakub „Kuba“ Řežábek.

 

 

Doch im Gegensatz zu dem Start-Ziel-Sieg zuletzt beim HC Donau/ Paar zeigten sich die Hausherren zu Beginn in der Abwehr gegen die bekannt wurfstarken Oberbayern nachlässig und viel zu passiv. Beim 6:3 für Burghausen zog Chef-Trainer Walter Steininger mit einer Auszeit die erste Notbremse. Prompt kamen die Salzachstädter aus dem Rhythmus. Insbesondere über Mettens böhmischen Kräfte Karel Květoň und Jan „Honza“ Matoušik konnte man sich auf ein zwischenzeitlichen 10:11 und ein 14:17 zum Halbzeitpfiff herankämpfen.

 

 

Dass drei Tore Unterschied in einem Handballspiel nicht viel ist, wissen erfahrene Zuschauer; deshalb wollte Metten die Tordifferenz so schnell wie möglich aufholen
Und dies gelang zunächst hervorragend: die Abwehr agierte deutlich stabiler – so konnte man immer wieder Angriffsversuche der Burghausener abwehren; auch Hias Elgeti trug wie immer einen großen Teil dazu bei. Im Angriff kamen die Klosterer nach gelungenen Spielzügen oder klugen Druckbewegungen immer wieder erfolgreich zum Abschluss.

Dadurch schaffte es die SSG in Führung zu gehen (gut in dieser Phase: Matthies Elgeti und der von einer Trainerausbildung nachgereiste Florian Sedlmeier).
Doch dann kam etwas Ungewöhnliches: innerhalb von vier Minuten erhielten beide Mannschaften eine rote (Metten) und sogar eine blaue Karte (Burghausen).
Dies schien die Teams aus dem Konzept zu bringen; doch die Wackeraner erholten sich leider deutlich schneller aus diesem Schock.

Metten verfiel in diesen Minuten leider wieder in eine zu passive Abwehr – dies wusste der SVW gnadenlos auszunutzen Doch auch wenn insbesondere Matoušik mit letzten Kräften versuchte, Tore zu erzwingen, lag Burghausen kurz vor Schluss mit zwei Toren in Führung. In der letzten Minute versuchten die Hausherren mit einer sehr offensiven Manndeckung gegen die Burghausener einen schnellen Ballgewinn zu erzwingen – als einzige Möglichkeit, noch den Ausgleich zu schaffen. Doch leider rutschte ein Burghausener Spieler durch das Abwehrnetz und verwandelte die Möglichkeit. So konnte Karel Kveton mit seinem Treffer zum 28:29 nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Die SVW gewann die Partie nach einem harten Kampf mit einem Tor Abstand. Nach dem Match gab es als Dank der ersten Herrenmannschaft an den 8. Mann (die Zuschauer), die das Team so kräftig die ganze Saison hindurch unterstützt hatten, Leberkäsesemmeln im Vereinsheim – hier erneut einen großen Dank an die Fans.

Die Spielanalyse von Cheftrainer Walter Steininger:

Wir fanden nur schwer ins Spiel, deswegen waren die Gäste schnell komfortabel in Führung, weil wir zu nachlässig und passiv verteidigt haben und vorne Bälle einfach wegwarfen oder klare Möglichkeiten ausließen. Nachdem die Auszeit wenig brachte und man sogar noch weiter (4:9) zurückfiel, lief es Mitte der ersten Halbzeit besser, da man sich weniger leichte Fehler erlaubte.

Beim 10:11 schaffte man den Anschluss. Sehr ärgerlich, wenn der Gegner noch 5 Sekunden bis zur Pause hat und man diesen quasi unbedrängt und ohne Block zum Abschluss kommen lässt. Mit der Anfangsphase der zweiten Halbzeit konnte man wirklich zufrieden sein. Flocky Sedlmeier, der von einem Lehrgang extra anreiste, aber erst in der zweiten Hälfte eingesetzt werden konnte, wirkte sich als belebendes Element aus.

Schon nach knapp acht Minuten drehte man den Spielstand durch die Kombination aus kompakter Defensive und schnellem Umschaltspiel. Beim 21:19 hatten wir alle Trümpfe in der Hand und vieles deutete auf einen Heimsieg hin, doch man spielte dem Gegner voll in die Karten und schenkte in dieser Phase das Spiel her. Abpraller wurden nicht gesichert und noch viel schlimmer, man spielte der gegnerischen Deckung förmlich in die Hände, die unsere Unzulänglichkeiten zu einem 21:24 nutzten. In der Folge probierten wir es zu sehr mit der Brechstange, was außer unnötigem Kräfteverschleiß nichts brachte.

Erst in den letzten 2 ½ Minuten, als wir schon mit dem Rücken zur Wand standen, konnte man mit einer offenen Deckung nochmals den Anschluss herstellen. Leider ließ man in den Schlusssekunden Michi Kalchauer fast unbedrängt auf der Außenbahn durchlaufen. Hias Elegti war zwar noch dran, konnte aber den Treffer zum 27:29 nicht verhindern.

Insgesamt hat man aufgrund der vielen Fehler den Sieg nicht verdient. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben, aber auch schon in Richtung der neuen Saison, muss man die richtigen Schlüsse und Lehren aus der Begegnung ziehen. Nur wenn das gelingt, dann war es eine Niederlage mit positivem Beigeschmack.

So spielte die SSG:
Tor: Hias Elgeti, Stefan Kraus;

Feld: Květoň, Matoušik, Huml, Primbs, Muhr, Graf, Friedrich, Simon Kraus, Sedlmeier, M. Elgeti, Klima.

Die Tore warfen: Karel Květoň (5 Tore), Jan Matoušik (9), David Huml (2), Vincent Muhr (1), Marvin Graf (2), Jan Friedrich (4), Florian Sedlmeier (3), Matthies Elgeti (2), Sebastian Klima (4/ davon 2 verwandelte 7-Meter-Strafwürfe).

Das nächste Spiel: Samstag, 6.April 18 Uhr, Auswärtsspiel gegen den MTV Pfaffenhofen.

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