Junge Mettener Löwen

 

Die Jugendarbeit der SSG Metten lebt nicht zuletzt vom Engagement der Spielereltern. So war es schon immer und darauf sind wir zurecht stolz. Am Sonntag, dem 06.12.2009, jedoch war alles leider ganz anders . Der schlimmste aller Fälle, den die Schulsport G E M E I N S C H A F T je zu beklagen hatte, war eingetreten: Einsatzfähige Spieler der männlichen B-Jugendmannschaft mussten zuhause bleiben, weil sich aus dem erweiterten Kreis der Eltern- und Gönnerschaft niemand bereit erklärt hatte, die Fahrt zum Auswärtsspiel beim SC Freising anzutreten. 

 

In der Domstadt liefen schließlich nur ein Torhüter und fünf Feldspieler auf. Keine 7, kein Auswechselspieler. Die SSGler, die mangels Transport zu hause bleiben mußten, konnten nur noch die Daumen drücken und in Gedanken bei ihren Kameraden sein. Gibt es etwas Bitteres ? Trainer Mane Schwab machte dem Rumpfteam vor Spielanpfiff in der Kabine klar: Wir haben das beste aus der Situation zu machen. In der Abwehr müssen statt 100 % jetzt halt 200 % kommen. „Spielt im Angriff ruhig und haltet den Ball kraftsparend, so lang es nur möglich ist. Wenn’s schließlich direkt aufs Tor geht, dann mit viel Druck und Präzision sicher verwerten.“ Soweit die Ansage in der Not. Erste Halbzeit: Die Abwehr stand aggressiv und beweglich. Entstanden dennoch Lücken, war der starke Torhütter Denis Detlaf für die Mannschaft da. Die noch größere Überraschung: Im Mettener Angriffsspiel wurden aus dem Aufbauspiel heraus die Chancen konsequent verwertet. Sogar über die schnelle Mitte markierte man Treffer – und das angesichts 50 Minuten ständiger Unterzahl ! Mit dem 13:12 Halbzeitstand war Freising sogar noch gut bedient.

 

Zweite Halbzeit: Eine Wiederholung von Abschnitt eins. Die B-Junioren der SSG spielten aus einer sicheren Abwehr heraus und setzten vorne die Domstädter gehörig unter Druck. In Einzelleistungen – was blieb den jungen Niederbayern anderes übrig – führten sie den Gegner vor, packten souveräne Spielzüge aus bis hin zum Kempa-Trick. Der Gastgeber konnte sich nur noch durch Manndeckung der Mettener Spielmacher vor einer sicheren Niederlage retten. Dann aber war bei den jungen Klosterern für die letzten 6 Minuten keine Kraft mehr da. Metten wankte, fiel moralisch aber trotzdem nicht. Der Endstand in diesem außergewöhnlichen Spiel: 23:20 für Freising.

 

Coach Schwab konnte nach dem Spiel die Leistung seiner Burschen immer noch nicht fassen: „Das hab‘ ich als Trainer noch nie erlebt. Eine Mannschaft weiß von Anfang an, dass sie in Unterzahl spielt und wenig Chancen hat. Und dann wachsen die über sich hinaus, entwickeln einen Ehrgeiz und einen mannschaftlichen Zusammenhalt wie zwanzig Mann !“ Vom Kampf, vom bedingungslosen Füreinander und vom Spielwitz der tapferen Klosterer war denn auch das Publikum begeistert. Zum Beispiel zeigte sich die Damenmannschaft des TSV Ottobeuern, die anschließend in der Landeliga Süd auf Freising traf, tief beeindruckt vom aufopferungsvollen Mettener Spiel. „Da wächst was nach in Metten,“ hieß es respektvoll.

 

Es spielten: Tor: Denis Detlaf. Feld: Marcel Elgeti, Sebastian Geck, Laurin Roth, Christoph Meinberger und Marco Ruckerbauer.

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